Hauptversammlung des Allgäuer Skiverbands
Wenn sich am Dienstag, den 23. Juli, die ASV Familie in Sulzberg zu ihrer jährlichen Hauptversammlung trifft, wird diese wohl unspektakulär über die Bühne gehen. Der Bericht des Vorsitzenden, des Kassenprüfers, Entlastung und Neuwahlen, also alles Punkte, die den Ablauf einer Vereins- und Verbandsversammlung bestimmen. Auch dürfte der zeitliche Umfang sich erheblich verkürzen, da ein Punkt fehlt, beziehungsweise von der Versammlung abgekoppelt wurde: die Sportlerehrung. Ein Grund war sicherlich, dass die jungen Sportlerinnen und Sportler sich nicht besonders für das, was den Verband alles umtreibt, interessieren. Zudem war das späte Ende der Veranstaltung (denn die Ehrung fand immer erst am Ende statt) immer wieder Grund für Kritik, denn gerade jetzt laufen viele Trainingseinheiten, die oft schon am frühen Morgen stattfinden.
Und so trafen sich die Athletinnen und Athleten bereits am 12. Juli zu einer Party auf der Grasgehrenhütte, um den Allgäuer Sportler und die Sportlerin des Jahres zu küren. Dass dieses Format die Zustimmung der Anwesenden fand, bewies einmal die große Anzahl der Kadersportler, des Weiteren äußerten sie sich ausnahmslos positiv über den neuen, doch etwas jugendgerechteren Modus. Anlass für Pressesprecher Dieter Haug, sich bei den Sportlern aus verschiedenen Disziplinen zu erkundigen, wie denn sportartspezifisch ihr Sommertraining aussieht.
Übereinstimmend berichteten alle, dass im Zentrum das Ausdauer- und Krafttraining steht. Coletta Rydzek (22, Langlauf) aus Oberstdorf absolviert wöchentlich etwa 20 Stunden auf Skirollern, dem Rad bei Crossläufen und Bergtouren. „Teilweise trainieren wir zusammen in der Gruppe, teilweise geschieht dies eigenverantwortlich“, sagt sie. Dennoch unterscheiden sich die Trainingspläne, immer abhängig von der Sportart oder anstehenden Wettkampfterminen. SkiCrosser Cornel Renn (20) beschäftigt sich neben dem Grundlagentraining vor allem mit Balance Parcours oder Startübungen, ist ja beim SkiCross ein guter Start schon die halbe Miete. „Meist trainiere ich mit meinem Teamkollegen Tobias Müller aus Fischen. Zentrale Trainingscamps mit der gesamten Mannschaft gibt es dieses Jahr nur zwei, eines in der Slowakei, das andere in Marokko.“ Während die Nationalmannschaft der Alpinen derzeit auf Norwegens Gletschern trainiert, beginnt für Telemarkerin Johanna Holzmann (23) das Schneetraining erst im Spätherbst, da die ersten Renntermine auf den Januar 2020 terminiert sind. So ist ihr Trainingsfokus vor allem auf die motorischen Grundlagen ausgerichtet: Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer, dazu will sie vor allem ihre Beweglichkeit verbessern. David Mach (19, Nordische Kombination) aus Buchenberg schult neben dem Ausdauertraining zuhause vor allem seine Sprungkraft. „Wir sind derzeit gerade viel auf Skisprunglehrgängen unterwegs, da die heimischen Schanzen für die Nordische Weltmeisterschaft 2021 umgebaut werden und deshalb zuhause kein Sprungtraining möglich ist.“ Etwas eingeschränkt ist das Sommertraining für die etwas jüngeren Sportler, müssen sie gleichzeitig noch die Schulbank drücken. Doch auch hier finden sich ähnliche Muster wie bei den Großen. Sportartspezifisch sind es bei Erik Hafenmair (15, Biathlon) vor allem Schießübungen, während Max Geißler-Hauber (16, Alpin) neben täglichem Kraft- und Mobilisationstraining jetzt schon viele Einheiten auf Schnee fährt.
Hauptversammlung: Dienstag, 23. Juli, 2019, Gasthof zum Hirsch in Sulzberg, Beginn 19 Uhr