Etwas Neues hatte sich der Allgäuer Skiverband einfallen lassen, seine erfolgreichen Wintersportler zu ehren. Nicht wie üblich auf der jährlichen Hauptversammlung, sondern im Rahmen einer Party lud er alle Kaderathleten auf die Grasgehrenhütte ein. Und obwohl sich einige Sportler auf Trainingslehrgängen befanden, folgten mehr als 70 der Einladung auf den Riedbergpass. ASV Vorsitzender Hubert Lechner zeigte sich überrascht, aber hocherfreut über diese Resonanz: „Wir hatten schon gewusst, dass die Ehrung im Rahmen der Hautversammlung bei den Sportlern, vor allem wegen der Länge der Veranstaltung, nicht unbedingt beliebt war. Deshalb wollten wir etwas Neues ausprobieren.“ Eigentlich als Freiluftveranstaltung geplant, machte das Wetter den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Und so wurde es in der Hütte ziemlich eng. Krustenbraten, Kässpätzle und ein delikates Salatbüffet warteten auf hungrige Sportler.
Moderator Hansjörg Tauscher führte durch das Abendprogramm, das seinen Höhepunkt in der Wahl der Sportlerin und des Sportlers des Jahres 2019 fand. Das Besondere an dieser Wahl war, dass nicht Titel und Erfolge ausschlaggebend waren, sondern die Sportler selbst zwei aus ihrer Mitte auswählen sollten. Alpine und Langläufer, Nordische Kombinierer und Biathleten, Freestyler und Skicrosser, Telemarker, Skispringer und Snowboarder, alle Disziplinen waren vertreten.
Unter ihnen viele Nachwuchssportler, aber auch Weltcupathleten und Olympiateilnehmer, wie Christina Geiger, Sebastian Eisenlauer, Coletta Rydzek, Johanna und Bene Holzmann, Meike Pfister und Fabian Himmelsbach, um nur einige zu nennen. „Hier eine Prognose zu treffen, wird schwierig“, meinte Johannes Stehle, 2. Vorstand im ASV, „aber ich gehe davon aus, dass es zwei aus diesem Kreis werden.“
Sieger bei den Männern wurde Kombinierer Wendelin Thannheimer aus Oberstdorf vor Langläufer Sebastian Eisenlauer (Sonthofen). Den dritten Rang belegte der Nordische Kombinierer David Mach aus Buchenberg.
Spannend war das Ergebnis bei den Frauen. Hier siegte die Telemarkerin Johanna Holzmann aus Obertstdorf, die bei den Weltmeisterschaft in Rjukan/Norwegen den Titel im Parallel-Sprint gewonnen hatte. Auf dem zweiten Rang landeten gleich vier Damen: Sofie Krehl (Langlauf/Oberstdorf), Sophia Maurus (Nordische Kombination/Buchenberg), Carla Rasch (Langlauf/Oberstaufen) und Judith Schneider (Alpin/Hindelang).
„Fürs erste Mal war diese Art der Sportlerehrung gelungen. Das bewiesen auch viele positive Sportleraussagen“, erklärt Dieter Haug, Geschäftsführer im ASV. „Dennoch gab es auch viele Verbesserungsvorschläge, die wir fürs nächste Mal mitnehmen wollen.“