Das sind die Hauptthemen bei der Jahresversammlung des Allgäuer Skiverbandes. Außerdem werden zwei Ski-Asse aus Fischen in den sportlichen Ruhestand verabschiedet.
Von Noa Hüper –
Steigende Kosten und herausragende sportliche Erfolge, das waren die bestimmenden Themen bei der Jahresversammlung der Allgäuer Ski-Familie (zu der natürlich auch die Aktiven auf dem Snowboard zählen). „Die Inflation und die steigenden Kosten gehen an uns nicht spurlos vorbei“, sagte der Vorsitzende des Allgäuer Skiverbandes, Hubert Lechner aus Ofterschwang. Nachdem der ASV in den vergangenen Jahren stets einen Überschuss von über 20.000 Euro bilanziert hatte, war es nun ein Minus von über 17.000 Euro. Dies sei vor allem auf höhere Kosten bei den Übernachtungen und Reisekosten zurückzuführen. „Das ist eigentlich nicht unser Anspruch“, sagte der „Chef“ der über 46.000 ASV-Mitglieder. In den kommenden Monaten wolle man gegensteuern, um das Ziel – die Schwarze Null – wieder zu erreichen. Unter anderem soll es keine Budgeterhöhung in den einzelnen Sparten geben.
Insgesamt waren Vertreter von 25 der 210 ASV-Vereine ins Hotel Kultiviert nach Wildpoldsried gekommen. Strittige Themen standen bei der zweistündigen Veranstaltung am Dienstagabend nur wenige auf der Tagesordnung. Die stellvertretenden Vorsitzenden Johannes Stehle, Monika Burig und Florian Kuiper wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Die Wahl des Ersten Vorsitzenden steht erst im Jahr 2024 wieder auf dem Plan.
Positiv seien in der vergangenen Saison besonders die sportlichen Erfolge der Allgäuer Aushängeschilder im Weltcup sowie bei den einzelnen Weltmeisterschaften gewesen. Etwa Skispringerin Katharina Schmid vom SC Oberstdorf, die bei der WM in Planica dreimal Gold gewann. Oder Skifahrer Alexander Schmid (SC Fischen), der in Méribel sensationell WM-Gold im Parallelrennen holte.
Auch der Nachwuchs befinde sich auf einem guten Weg, sagte Lechner. Allein bei der Sparkassen-Talentiade nahmen 960 junge Langläuferinnen und Langläufer teil. Und bei den Junioren-Weltmeisterschaften feierten Athleten aus der Region vergangenen Winter zahlreiche Top-Platzierungen – in nahezu allen Sportarten.
Emotionaler Höhepunkt der Versammlung waren die Ehrungen zahlreicher verdienter Mitglieder. Unter anderem verabschiedeten die 70 anwesenden ASV’ler zwei Alpin-Asse aus Fischen in den sportlichen Ruhestand. Speed-Spezialist Manuel Schmid (30) und Techniker Julian Rauchfuss (29) hatten bereits im Frühjahr ihre Rücktritte vom Profi-Skirennsport bekannt gegeben. „Für mich war die Entscheidung gar nicht schwierig“, sagte Rauchfuss mit einem Grinsen. Den Silbermedaillengewinner von Olympia 2022 (Teamwettkampf) zieht es nach der Karriere auf Skiern ins Handwerk (Holzbau). Ebenso wie Schmid, der eine Lehre als Elektriker beginnt, sich nebenbei aber auch als staatlich geprüfter Skilehrer beweisen will.
Geehrt wurde zudem Florian Beck, der ebenfalls das Rentneralter erreicht hat. Flori kennen die meisten als Leiter des Alpinen Trainingszentrums Allgäu (ATA). Zudem war Flori von 2006 bis 2013 Sportwart Alpin im ASV.
Den Ehrenbrief des ASV erhielt ebenso Ralf Schmid, der im SC Oberstdorf nicht wegzudenken ist. Anfangs als Alpintrainer und später verantwortlich für den Springernachwuchs legte er den Grundstein für die Erfolge der Oberstdorfer Medaillengaranten, wie Karl Geiger und Katharina Schmid, um nur einige zu nennen.
Tobias Fischer vom Lehrwesen beeendet aus gesundheitlichen Gründen seine Ausbildertätigkeit. Tobi war ein fester Bestandteil des Lehrwesens mehr als 25 Jahre.