Bestes Jahr der Karriere“

Ski-Ass Sander zieht positive Bilanz –

2021 ist aus Sicht des alpinen Skirennsports Geschichte. Für Andreas Sander (32) war es ein sehr gutes Jahr. Der Burgberger wurde Vize-Weltmeister in der Abfahrt – natürlich sein persönliches Saison-Highlight. Die letzten Tage mit Abfahrt und Super G im italienischen Bormio hätte er sich allerdings anders gewünscht. Umso optimistischer geht Sanders Blick voraus.

Zuletzt gab es nochmals zwei Rennen auf der schwierigen Stelvio in Bormio, der für Donnerstag geplante zweite Super G wurde abgesagt. Eine Strecke, die Ihnen ja nie so richtig lag. Welches Fazit ziehen Sie?

Andreas Sander: Die Abfahrt war eine große Enttäuschung. Ich habe mich für das falsche Skimodell entschieden. Und dann ging gar nichts. Beim Super G war es eigentlich ganz anders. Top-Material, von der Besichtigung am Morgen weg ist alles perfekt gelaufen. Aber dann habe ich es mir nicht zugetraut, richtig anzugreifen. Ich dachte, ich hätte die Abfahrt verarbeitet. Aber es hat mich einen Tag länger aus der Bahn geworfen als gedacht. Für den zweiten Super G hatte ich Starnummer 1. Ich wäre eigentlich gern gefahren, weil es der letzte vor Olympia war.

Bleibt 2021 dennoch in guter Erinnerung?

Sander: Auf alle Fälle. Über die gesamten zwölf Monate gesehen, war es das beste Jahr meiner Karriere. Ich habe im Weltcup meine besten Ergebnisse geholt. Dazu natürlich Silber bei der WM in Cortina. Das war ein extrem cooles Jahr, das wird so auch immer in Erinnerung bleiben. Dass es zum Ende hin nicht mit den erhofften Ergebnissen geklappt hat, trübt die Gesamtbilanz nicht. Ich werde mich allerdings nicht zurücklehnen, sondern weiter hart arbeiten, um besser zu werden.

Da wäre Olympia ja ein guter Zeitpunkt. Wie ist der Plan für Peking?

Sander: Zunächst mal muss ich mich für beide Disziplinen intern durchsetzen. In der Abfahrt bin ich zur Zeit als Vizeweltmeister der Schlechteste. Heißt: zurück in die Spur finden, Selbstvertrauen tanken. Die negative Stimmung gegen Olympia und China will ich derzeit nicht an mich heranlassen. Ein Boykott war für mich nie ein Thema. Das ist doch alles viel zu spät jetzt, da hätte man diese Problematik viel früher angehen müssen. Ich persönlich versuche, wenigstens „Hallo“ auf chinesisch sagen zu können, obwohl ich kein großes Sprachentalent bin. Ansonsten lasse ich mich ich von Sportstätten und Menschen überraschen. Auch gerne positiv übrigens. Interview: Bernd Schmelzer

 

Post Author: Dieter Haug