Drei Allgäuer starten beim Weltcup in Frankreich. Olympia-Aus für Stefan Luitz nach Rücken-OP.
Text Noa Hüper
Foto Gian Ehrenzeller
Allgäu/Val d’Isère In Val d’Isère steht für die alpinen Skirennläufer am Samstag ein Weltcup-Riesenslalom und tags darauf der erste Slalom der Saison auf dem Programm. Mit von der Partie sind gleich drei Allgäuer, die auf dem steilen Hang in den französischen Alpen allesamt unterschiedliche Ziele verfolgen. Der erfolgreichste Allgäuer Technik-Spezialist steht allerdings nicht am Start.
Alexander Schmid
Der Athlet vom SC Fischen startet sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom. Der Fokus des 27-Jährigen liegt klar auf dem Rennen mit den weiteren Torabständen. Im Riesenslalom gehört der Fischinger zu den Weltbesten und will das in Val d’Isère beweisen, nachdem er beim Saisonauftakt in Sölden „nur“ auf Platz 19 gelandet war: „Ich habe mich die letzten Tage in Pfelders (Südtirol) vorbereitet. Das Gelände dort ist anspruchsvoll, also ähnlich dem Gelände in Frankreich. In Val d’Isère muss man die richtige Mischung aus stabilem Skifahren und trotzdem Gas geben finden.“ Bereits im Dezember 2017 gelang das Schmid perfekt. Damals fuhr er auf einen sensationellen sechsten Platz, sammelte erstmals Weltcup-Punkte und qualifizierte sich prompt für die Olympischen Spiele 2018. Vier Jahre später hat Schmid wieder einen „Platz unter den Top Ten im Visier“, wie er selbst sagt. Ihm ist aber klar, dass es kein Selbstläufer werden wird: „Ich habe gute Erinnerungen an die Strecke, aber am Samstag ist es ein neues Rennen und ich bin hier, nach den Ausfällen in den vergangenen zwei Jahren, lange keine Rennen mehr gefahren.“
Julian Rauchfuss
Der 28-Jährige vom RG Burig Mindelheim überraschte Mitte November als bester DSV-Fahrer beim Parallel-Event in Lech/Zürs. Dort sicherte sich der Sportsoldat mit dem neunten Rang sein bislang bestes Karriereergebnis und ließ die deutschen Topfahrer Linus Straßer und Alexander Schmid hinter sich. In Val d’Isère will Rauchfuss an die starke Leistung anknüpfen.
Fabian Himmelsbach
„Volle Attacke“ lautet das Motto des Sonthofers, der in Val d’Isère im Slalom starten wird. Der 22-Jährige wird den ersten Durchgang mit einer hohen Startnummer zwischen 50 und 60 in Angriff nehmen und „mit Überzeugung attackieren, um unter die Top 30 zu kommen.“ Nach vielversprechenden Leistungen bei zwei Fis-Rennen in Nordschweden Ende November fühlt sich der Athlet vom SC Sonthofen „bereit“ für sein erstes Weltcup-Rennen des Winters und sein erst zehntes überhaupt. Stellt aber auch klar, dass „alles zusammenpassen muss, um den zweiten Lauf zu erreichen.“
Stefan Luitz
Der 29-jährige Bolsterlanger wird vorerst keine Skirennen fahren. Wie Luitz am Mittwochabend bekannt gab, litt er bereits seit Anfang Oktober unter starken Rückenschmerzen, die trotz einer Skipause und Reha nicht besser wurden. Vor kurzem wurde ein „relativ weit fortgeschrittener Bandscheibenvorfall“ diagnostiziert, weshalb Luitz bereits am Donnerstag im Klinikum München-Großhadern operiert wurde. Der Eingriff sei erfolgreich verlaufen, teilte der Deutsche Skiverband in einer Pressemeldung mit.
Doch die OP hat weitreichende Folgen für den Olympiateilnehmer von 2014: Luitz muss rund acht Wochen pausieren. „Mein Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking ist damit geplatzt. Dafür habe ich jetzt die notwendige Zeit für einen nachhaltigen Trainingsaufbau. Ich möchte in diesem Winter auf jeden Fall wieder trainieren, Material testen und schnellstmöglich Rennen fahren“, kündigte der Oberallgäuer an.